Mahler: Symphonie Nr. 1 (arr. Simon)

Uraufführung
25. März 2010
Bearbeitung für Ensemble oder Kammerorchester von Klaus Simon

Vollständiger Titel
Gustav Mahler: Symphonie Nr. 1 in vier Sätzen (Bearbeitung für Ensemble oder Kammerorchester von Klaus Simon)

Werkdetails
Komponist: Gustav Mahler
Bearbeiter: Klaus Simon
Tonart: D-Dur
Entstehungsjahr: 1884-1888/1896
Bearbeitungsdatum: 2008
Instrumentierung: für Ensemble oder Kammerorchester
Besetzung: 1 1 2 1 - 2 1 0 0 - Schl, Harm, Klav, Str (1 1 1 1 1, max. 6 5 4 3 2)
Besetzungsdetails: Flöte (+Picc); Oboe (+Eh); 1. Klarinette in B, A (+Kl(Es)); 2. Klarinette in B, A (+Bkl(B)); Fagott; 1. Horn in F; 2. Horn in F; Trompete in B; Schlagzeug; Harmonium (oder Akkordeon); Klavier; Violine I; Violine II; Viola; Violoncello; Kontrabass
Dauer: 75 Minuten
Verlag: Universal Edition

Uraufführung
Datum: 25.03.2010
Ort: Sala della Società Filarmonica, Trento (IT)
Interpreten: Mahler Chamber Orchestra, Philipp von Steinaecker

KonzertmitschnittMahler Sinfonie Nr. 1

Kritiken

Das Orchester

März 2020 S.68

Besprechung einer neuen CD-Aufnahme mit Mahlers 1. Sinfonie in der Bearbeitung für Kammerensemble von Klaus Simon des MythenEnsembles unter Graziella Contratto beim Label Schweizer Fonogramm

„Wie gestaltet sich das Verhältnis zwischen Natur und Kunst, wenn gerade mal 16 SolistInnen die sinfonisch besetzte Partitur untereinander teilen?“
Es galt, gerade die atmosphärischen, naturhaften Passagen des Werks angemessen darzustellen und vielleicht sogar in ihrer Wahrnehmung zu schärfen. Das ist unter anderem durch die kluge Instrumentation Simons mustergültig gelungen: Die meisten Instrumente sind nur einfach besetzt, außer den Hörnern und Klarinetten, die im Original ganz oft im solistischen Doppelklang auftreten und auch hier nicht auseinandergerissen wurden. Und natürlich gibt es auch zwei Geigen. Neu kommt jedoch ein Klavier hinzu – und ein Akkordeon. Diese beiden geben dem Werk eine ganz eigene, dezente und doch deutlich wahrnehmbare Farbe von hoher Dichte, einen Grund, auf dem sich die solistischen Instrumente ganz neu entfalten können: naturgemäß viel persönlicher, klarer, schärfer, in der Tat authentischer als im Original. Mutig treten Klavier und Akkordeon an die Stelle von Pauke und Harfe. Mahlers „Welt“-Musik gewinnt, im Hochkünstlerischen wie im Banalen, auf allen Ebenen größte Klarheit. Und: Das Verhältnis des Einzelnen, des Menschen zur Natur wird ganz neu definiert.”
hd

Badische Zeitung

5. März 2021

Gustav Mahlers lyrische 4. Symphonie hat Graziella Contratto mit dem My- then-Ensemble-Orchestral in der trans- parenten Kammerensemble-Fassung des Freiburger Dirigenten Klaus Simon bereits zum Leuchten gebracht. Nun war seine wuchtige Erste mit dem Bei- namen „Titan“ an der Reihe, die in Simons Fassung für 16 Instrumenta- listen bei Contrattos Label Schweizer Fonogramm zum „Titänli“ wird. Den- noch hört man keinen Mahler für die Westentasche, sondern große, plas- tische Symphonik, die die vorzüglichen Instrumentalisten im Detail modellie- ren. Die Steigerung im lichten Kopfsatz wird nicht durch Kraft oder Lautstärke in Gang gesetzt, sondern durch Inten- sität und Fokussierung. Beim Ländler sorgt das Akkordeon von Teodoro Anzellotti für eine noch stärkere folkloristische Färbung – das schön gedehnte Trio ist ein süßer Traum. Und selbst das stürmisch bewegte Finale funktioniert hervorragend in dieser beseelten Kammerensemble-Version samt Choralpathos und Triumphgeste. Mit Zemlinskys schwermütigem Lied „Mai- blumen blühten überall“ aus dem Jahr 1898, das die schwedische Sopranistin Lisa Larsson veredelt, geht die Expressivität wieder mehr nach innen. ”

Georg Rudiger

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